Sie ist eine der ältesten Städte der Niederlande, Universitätsstadt und liegt im äußersten Südosten des Landes: Maastricht. Mehr als 120.000 Einwohner leben in der Stadt nahe den Grenzen zu Belgien und Deutschland, in der 1992 der „Vertrag über die Europäische Union“ unterzeichnet wurde. Prägend für Maastricht ist neben der Universität mit 18.000 Studenten auch das angeschlossene Maastricht UMC+, das Universitätskrankenhaus. Es ist das einzige Zentrum in den Niederlanden, das genetische Präimplantationsdiagnostik durchführt. Ziel dabei ist es, schwere genetische Störungen bei ungeborenen Kindern zu entdecken, wie beispielsweise Chorea Huntington oder Mukoviszidose.
Hightechmedizin benötigt jedoch einwandfreies Klima, um die geforderte, oft lebensnotwendige Leistung zu erbringen. 2016 kamen daher die Verantwortlichen des Krankenhauses auf den BITZER Partner Energie Totaal Projecten (ETP) in den Niederlanden zu, da die Heizungs- und Klimaanlage erneuert werden sollte. Marcel Kloowijk, Direktor bei ETP erklärt: “Wir schlugen den Verantwortlichen im Krankenhaus vor, auf Hochtemperaturwärmepumpen zu setzen. Sie sorgen energieeffizient sowohl für Heizungswärme als auch für Klimatisierung.“
Vier Wärmepumpen, ein COP von 3,46
Gesagt, getan. ETP setzt bereits seit Jahren auf bewährte BITZER Qualität und plante daher von Beginn an, vier CSH9593 Schraubenverdichter in den Wärmepumpen zu verbauen. Marcel Kloowijk weiter: „Wir haben uns für die großen BITZER Schraubenverdichter entschieden, da Verdichter mit integriertem Ölkreislauf das Projekt sehr stark vereinfacht haben und die CSH9593 eine sehr hohe Effizienz aufweist.“ Und das, obwohl die Schraubenverdichter sowohl im Bereich der Tieftemperatur von 11 bis 6 °C einwandfrei funktionieren müssen als auch im Heizungsbereich zwischen 48 und 65 °C überzeugen sollen. Marcel Kloowijk weiter: „Wir haben eine spezielle Technik eingesetzt, um das Optimum aus den Verdichtern herauszuholen, ein sehr energiesparendes Verfahren: die Direktexpansion.“
Dabei wird aus einem kombinierten Flüssigkeitssammler und Sauggasüberhitzer gleichzeitig die Verdampfungstemperatur erhöht, der Überhitzer kontrolliert und der Verdichter vor einem Flüssigkeitsschlag bewahrt. Das asymmetrische Design der Anlage wiederum stellt eine hohe Kapazität sicher und gewährleistet einen sehr geringen Verlust beim Sauggasdruck.
Platz war Mangelware
Der verfügbare Platz für die Installation der Wärmepumpen im bestehenden Blockheizkraftwerk war sehr begrenzt. Marcel Kloowijk: „Wir mussten die Wärmepumpen so bauen, dass sie gut in das kleine Blockheizkraftwerk hineinpassten.“ Eine weitere Herausforderung: Bei hohen Temperaturen ist die Ölauswurfrate sehr hoch. Doch diese Herausforderung meisterten die Experten von ETP ebenfalls. Als Kältemittel kommt R134a zum Einsatz, das sowohl für die Temperaturen als auch für die geforderte Kapazität und Effizienz der Anlage am besten geeignet war. Möglich wäre jedoch alternativ der Einsatz des Kältemittels HFO1234yf, für das die CSH9593 Schraubenverdichter ebenso ausgelegt sind. Marcel Kloowijk: „Wir sprechen bei der Anlage von einer Leistung von fast 3.000 kW bei der Klimatisierung und über 4.000 kW Leistung beim Heizen. Dennoch erreicht sie einen COP von 3,46, was auch die Frequenzumrichter an jedem einzelnen Schraubenverdichter ermöglichen.“
Die Anlage hat sich bereits innerhalb der letzten zwei Jahre komplett amortisiert. Dank der überragenden Energieeffizienz hat das Krankenhaus seinen CO₂-Ausstoß um circa 1.450 Tonnen jährlich verringert. Marcel Kloowijk weiter: „Dieses Projekt ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie gute Zusammenarbeit erfolgreiche Lösungen hervorbringt. Wir werden uns auch weiterhin auf die bewährten Produkte und die gute Zusammenarbeit mit BITZER verlassen.“