Mittlere und kleinere Lebensmittelmärkte treffen die Entscheidung für eine CO2-Anlage nicht nur unter ökonomischen Aspekten, sondern auch zunehmend unter ökologisch-emotionalen Gründen. Woran stellen Sie das fest?
Zwei Faktoren sind im Entscheidungsprozess relevant. Einerseits die Investitionshöhe und Förderfähigkeit und andererseits die bewusste Entscheidung eines Anlagenbetreibers für eine umweltfreundliche und nachhaltige Lösung. Das schafft ein gutes Gefühl. Und diese emotionale Komponente spielt im Entscheidungsprozess eine immer wichtigere Rolle.
Sie sprechen die Förderfähigkeit von CO2-Anlagen an. Werden alle Leistungsstufen gleichermaßen gefördert?
Die Förderfähigkeit hängt von der Leistung der Gesamtanlage ab. Bei größeren Leistungsstufen wird eine Förderung in der Regel gewährt, bei kleineren Leistungen muss dies individuell betrachtet werden. Hier wäre sicher sinnvoll, wenn der Staat die Prozesse vereinfachen würde. In der Praxis kommen deshalb insbesondere bei kleineren Anlagen andere Argumente ins Spiel.
Welche Argumente habe Sie für zukünftige CO2-Anlagenbetreiber?
Mit einer CO2-Anlage setzen Sie auf ein unbrennbares, nachhaltiges Kältemittel mit einem GWP von 1. Sie tun etwas Gutes für die Umwelt. Zudem verursacht eine CO2-Anlage geringere laufende Betriebs- und Instandhaltungskosten. Die zunächst höhere Anfangsinvestition geht mit günstigeren Betriebskosten als bei HFKW-Anlagen einher. Zudem wird das Risiko eines Nachfüll- oder Betriebsverbots vermieden. Kommt zusätzlich noch Strom von einer eigenen Photovoltaikanlage und eine integrierte Wärmerückgewinnung für die Warmwasserversorgung des Betriebs hinzu, dann ist das – zumindest für den Bio-Handel – fast schon ein zwingendes Argument pro CO2.
Wie wird sich der Markt hier zukünftig weiterentwickeln?
Durch den anhaltenden Trend zu regionalen, biologischen Produkten und einer steigenden Nachfrage nach Gemeinschaftsverpflegung durch Ganztagsangebote in KiTas und Schulen, muss die entsprechende Kälte-Infrastruktur geschaffen werden. Die Nachfrage nach CO2-Kälte-Lösungen in dem von SCM Frigo angebotenen Leistungsbereich ab 2 kW, aber auch in dem bisher schon starken Bereich von 15 – 80 kW wird zukünftig weiter zunehmen.
Wie steht es mit dem Kälteanlagenbauer. Wie ist der vorbereitet auf den Umstieg zu natürlichen Kältemitteln wie CO2?
Wir von BEIJER REF schulen den Kälteanlagenbauer unkompliziert direkt mittels eines Vorführgeräts. Beim Kunden vor Ort oder in unseren Niederlassungen führen wir daran Schulungen zu Aufbau, Auslegung, Befüllung und Betrieb durch und bringen so das notwendige zusätzliche CO2-Know-How in die Betriebe. Unser Anliegen ist es, dadurch den Kälteanlagenbauer mit den Besonderheiten einer CO2-Anlage, wie beispielsweise den höheren Drücken, vertraut zu machen und aufzuzeigen, dass es letztlich ein für den geschulten Kälteanlagenbauer gut beherrschbares Prinzip ist.